Naturgartenzertifizierung

Was macht einen Naturgarten im Rahmen des Projekts „Naturgarten- Bayern blüht“ aus?

 

Naturgärten zeichnen sich durch den Verzicht auf chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel, sowie torfhaltige Substrate aus. Ferner bestechen sie durch eine hohe Vielfalt an Flora und Fauna. Gerade der Verzicht auf übermäßige Rasenflächen, welche stattdessen mit Wildblumen und -kräutern besät werden und der weitest gehende Verzicht auf reine Zierpflanzen sorgt dafür, dass lebensnotwendige Insekten wie etwa Bienen Ihrem täglichen Geschäft nachgehen können. Da Blumenwiesen nicht so oft geschnitten werden müssen, bieten sie auch Kleintieren wie Igeln einen Unterschlupf.

Das bedeutet allerdings nicht, dass man seinen Garten verwildern lässt. Vielmehr schafft man der Natur und ihren Lebewesen ein Stück bewussten Lebensraum, wo sie sich entfalten kann, ohne von Chemikalien im Zaum gehalten zu werden. Das Entfernen von Unkraut und Sämlingen von Gehölzen und Sträuchern etwa werden Ihnen dadurch nicht erspart bleiben.

 

Warum soll ich meinen Naturgarten zertifizieren lassen?

 

Naturgärten leisten durch ihre hohe ökologische Vielfalt einen Beitrag als natürlicher Lebensraum für Insekten, Kleintiere und pflanzliche Artenvielfalt. Neben der Bereicherung für städtisches Grün sind Naturgärten vor allem auch durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutz- und synthetische Düngemittel ein gewaltiges Positiv für das Klima. Auch angesichts der Tatsache, dass etwa eine Blumenwiese deutlich pflegeleichter ist als gewöhnlicher Rasen, was gerade das Bewässern ressourcenschonender macht. Zusätzlich muss man sich natürlich weniger Sorgen machen, am Ende eines besonders heißen Tages hässliche braune Flecken im Garten zu haben.

Die Zertifizierung Ihres Kleingartens als Naturgarten dient Ihnen also in erster Linie als Nachweis für Ihr verantwortungsvolles und ökologisches Gärtnern. Und im besten Falle dient sie anderen Gärtnern oder Besuchern der Anlage als Vorbild. Nicht allein aus ökologischen, sondern auch aus ästhetischen Gründen. Der akribisch mit der Nagelschere geknipste englische Rasen ist durch eine bunt blühende Wiese, auf der man dem geschäftigen Summen der Wildbienen lauschen kann sicher auch zu ersetzen.

 

Welche Rolle spielt der Stadtverband?

 

Dank einer großzügigen Spende der Stadtsparkasse Augsburg können wir im aktuellen Jahr die Naturgartenzertifizierung finanziell unterstützen.

Unser Ziel für die Gartensaison 2025 ist es, regelmäßigere Infoabende mit unseren Fachberatern, unserem Naturschutzbeauftragten und der Augsburger Insektenrangerin, Tine Klink, zu veranstalten. Mit der angebotenen Finanzierung der Zertifizierung möchten wir uns gezielt an interessierte Kleingärtner richten, die möglicherweise bereits naturnah gärtnern, aber noch etwas Unterstützung benötigen, etwa bei der Bereitstellung von natürlichen Lebensräumen für Insekten und Kleintiere wie Igel, oder bei der Auswahl an Wildblumensaat.

 

Wie gehen Sie vor?

 

  • Überprüfen Sie anhand der Checkliste auf der Seite des LBK ( https://www.l-b-k.de/naturgartenzertifizierung.html), ob Ihr Garten die Kriterien erfüllt.
  • Keine Chemie, kein Torf, Bewirtschaftung nach dem BKleinG und einige Punkte für die Biodiversität wie z.B. Trockenmauer, Vogeltränke, „wildes Eck“, Teich etc.
  • Informieren Sie Ihre Obfrau/Ihren Obmann darüber, dass Sie den Garten zertifizieren lassen möchten.
  • Bitten Sie den/die Fachberater/in einen Blick auf den Garten zu werfen.
  • Melden Sie den Garten beim Stadtverband Augsburg der Kleingärtner e.V. zur Zertifizierung an. Die Obfrau /der Obmann müssen dies schriftlich unterstützen
  • Der Stadtverband meldet Ihren Antrag an den Landesverband
  • Der Landesverband beauftragt 2 Zertifizierer, den Garten zu begutachten. Diese vereinbaren einen Termin mit Ihnen.
  • Bei der Zertifizierung in Ihrem Garten erhält jeder der beiden Gutachter die Gebühr von je € 30.
  • Sobald die Zertifizierung erfolgreich bestätigt ist, erhalten Sie vom Stadtverband Augsburg die Urkunde, das Schild fürs Gartentor oder die Laube und den verauslagten Betrag. 

 

Und wie sieht das Ganze aus?

 

Bildquelle: Martin Rist, Angelika Feiner, Landesverband Bayerischer Kleingärtner e.V.